Unwetter
von Detlev von Liliencron (1844 – 1909)
Der Sturm preßt trotzig an die Fensterscheiben
Die rauhe Stirn; tiefschwarze Wolken treiben
Wie Fetzen einer Riesentrauerfahne,
Und schnell wie Bilder ziehn im Fieberwahne.
Wie Rettung suchend, zog, von Angst befangen,
In meine Arme dich ein heiß Verlangen.
Wie hold das war: Ein Blättchen, sturmgetrieben,
Flog mir ans Herz, dort ist es auch geblieben.
Der Sturm preßt trotzig an die Fensterscheiben
Die rauhe Stirn; tiefschwarze Wolken treiben
Wie Fetzen einer Riesentrauerfahne,
Und schnell wie Bilder ziehn im Fieberwahne.
Wie Rettung suchend, zog, von Angst befangen,
In meine Arme dich ein heiß Verlangen.
Wie hold das war: Ein Blättchen, sturmgetrieben,
Flog mir ans Herz, dort ist es auch geblieben.
Clarisse1 - 1. Jun, 11:33
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