Liebe erblüht im Staunen einer Seele, die nichts erwartet, und sie stirbt an der Enttäuschung des Ichs, das alles fordert.Gustave Flaubert (1821 – 1880)
Clarisse1 - 24. Nov, 17:08
Mancher Mensch gleicht einer Bahn, deren Gleis an den Hinterseiten der Häuser vorübergeleitet ist. Er sieht auf seinem Lebenswege ewig nur die Kehrseite des Lebens.Christian Morgenstern (1871 – 1914)
Clarisse1 - 28. Okt, 17:48
Clarisse1 - 16. Okt, 15:33
Es gibt kaum eine größere Enttäuschung, als wenn du mit einer recht großen Freude im Herzen zu gleichgültigen Menschen kommst.Christian Morgenstern (1871 – 1914)
Clarisse1 - 14. Sep, 10:42
von Melanie Ebhardt (1879 – 1919)
Tauch' tief hinein in deine ewige Flut,
Tief, tief, daß du des Glückes Perle findest,
Nach der du nie die Sehnsucht überwindest,
Die schimmernd dir in Lebenstiefen ruht.
Ist denn der Schmerz ein höchstes Daseinsgut,
Daß du dir selbst der Seele Kräfte bindest
Und träumerisch dir Totenkränze windest?
Empor den Blick! Noch glänzt dir Morgenglut!
Fühlst du dir sehnend nicht das Herz erbeben?
Reiß' vom zuvielgeliebten Gram dich los,
Der unstet dich und fruchtlos umgetrieben.
Was willst du länger noch die Schmerzen lieben?
Erschöpfter Dulder! Sieh, die Welt ist groß,
Und tausendfach gesegnet ist das Leben!
Clarisse1 - 31. Aug, 09:54
von Max Dauthendey (1867 – 1918)
Der Wind wühlt in dem Lindenbaum.
Der Wind, der meine Stirne kühlt,
Treibt Wolken durch den Abendraum.
Vom Tag klingt in ihm manches Wort,
Das noch in meinem Blute singt,
Und geht nicht mit dem Abend fort.
Lautatmend geht der Wind ums Haus,
Aufbrausend er im Dunkeln steht,
Doch löscht er nicht die Worte aus.
Clarisse1 - 18. Jul, 10:40
Das großartigste Erlebnis im Leben ist, tiefe Gedanken zu teilen und sich dann zu berühren.William Butler Yeats (1865 – 1939)
Clarisse1 - 10. Jul, 14:30
Dem Buch, dem es auf seinem Bücherbord plötzlich schlecht wird und das herunterfällt.Jules Renard (1864 – 1910)
Clarisse1 - 4. Jun, 17:13
von Christian Morgenstern (1871 – 1914)
So mag sich wieder blinde Nacht
zum reinsten Morgen klären,
sich Lebensglück aus Lebensmacht
in neuem Glanz gebären.
Der Nebel flieht, als ob er Ried
und Wald auf ewig flöhe,
und meine Seele ist das Lied
der Lerchen in der Höhe.
Clarisse1 - 4. Mai, 10:20
Aus sittlichen Rücksichten fürchtet man den Besitzlosen noch andre Wohltaten zu verleihen, als die der Arbeit; die Reichen sind um die Moral der Armen sehr besorgt.Welcher Arbeit unterzieht sich der Mensch, um sich ein wenig Müßiggang zu verschaffen!Emanuel Wertheimer (1846 – 1916)
Clarisse1 - 1. Mai, 10:25
Der Mensch braucht immer ein unerreichbares Ziel, eine vergebliche Hoffnung, eine ihn vorwärtstreibende Unzufriedenheit.Emanuel Wertheimer (1846 – 1916)
Clarisse1 - 30. Apr, 15:13
(Nur mit Ei und Eier aufzulösen.)
Der FrackverlOher HOnrich OstermOO kehrte am ersten OsterfOOtage sehr betrunken hOm. SOne Frau, One wohlbelObte, klOne Dame, betrieb in der KlOststraße Onen OOhandel. Sie empfing HOnrich mit den Worten: "O O, mOn Lieber!" DabO drohte sie ihm lächelnd mit dem Finger. Herr OstermOO sagte: "Ich schwöre Onen hOligen Od, daß ich nur ganz lOcht angehOtert bin. Ich war bO Oner WOhnachtsfOO des VerOns FrOgOstiger FrackverlOher. Dort hat Ones der Mitglieder anläßlich der Konfirmation sOner Tochter One Maibowle spendiert, und da habe ich denn sehr viel RhOnwOn auf das Wohl des verehrten JubelgrOses trinken müssen, wOl man ja nicht alle Tage zwOund-neunzig Jahre alt wird." Frau OstermOO schenkte diesen Beteuerungen kOnen Glauben, sondern sagte nochmals: "O O, mOn Lieber!" Worauf ihr PapagO die ersten zwO Worte "O O" wohl drOßigmal laut wiederholte. Über das GeschrO des PapagOs geriet HOnrich in solche Wut, daß er On BOl ergriff und sämtliche OOOO zerschlug. Frau OstermOO wurde krOdeblOch und lief, triefend von Ogelb zur PolizO. Ihr Mann aber ließ sich erschöpft auf Onen Stuhl nieder und wOnte lOse vor sich hin. Bis ihm der PapagO von oben herab On OsterO in den Schoß warf. Da war alles vorbO.
Aus: Joachim Ringelnatz: Kinder-Verwirr-Buch mit vielen Bilder. Berlin: Rowohlt 1931, S. 10–11
Clarisse1 - 29. Mär, 16:45
Ich habe immer nur gewollt.Joseph II. (1741 – 1790)
Clarisse1 - 6. Mär, 22:50
Die Großen affektieren ein Mißbehagen gegen die lästige Neugier der Menge, deren Abwesenheit sie empören würde.Emanuel Wertheimer (1846 – 1916)
Clarisse1 - 9. Feb, 10:56