Zuspruch
von Melanie Ebhardt (1879 – 1919)
Tauch' tief hinein in deine ewige Flut,
Tief, tief, daß du des Glückes Perle findest,
Nach der du nie die Sehnsucht überwindest,
Die schimmernd dir in Lebenstiefen ruht.
Ist denn der Schmerz ein höchstes Daseinsgut,
Daß du dir selbst der Seele Kräfte bindest
Und träumerisch dir Totenkränze windest?
Empor den Blick! Noch glänzt dir Morgenglut!
Fühlst du dir sehnend nicht das Herz erbeben?
Reiß' vom zuvielgeliebten Gram dich los,
Der unstet dich und fruchtlos umgetrieben.
Was willst du länger noch die Schmerzen lieben?
Erschöpfter Dulder! Sieh, die Welt ist groß,
Und tausendfach gesegnet ist das Leben!
Tauch' tief hinein in deine ewige Flut,
Tief, tief, daß du des Glückes Perle findest,
Nach der du nie die Sehnsucht überwindest,
Die schimmernd dir in Lebenstiefen ruht.
Ist denn der Schmerz ein höchstes Daseinsgut,
Daß du dir selbst der Seele Kräfte bindest
Und träumerisch dir Totenkränze windest?
Empor den Blick! Noch glänzt dir Morgenglut!
Fühlst du dir sehnend nicht das Herz erbeben?
Reiß' vom zuvielgeliebten Gram dich los,
Der unstet dich und fruchtlos umgetrieben.
Was willst du länger noch die Schmerzen lieben?
Erschöpfter Dulder! Sieh, die Welt ist groß,
Und tausendfach gesegnet ist das Leben!
Clarisse1 - 31. Aug, 09:54
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Ostseemöwe - 12. Jan, 12:51
wunderschönes Sonett
ein wunderschönes Sonett und mit soviel Wahrheit.
Ja, wir sollten uns an den tausend kleinen Dingen erfreuen.
Ja, wir sollten uns an den tausend kleinen Dingen erfreuen.
Clarisse1 - 13. Jan, 11:05
Richtig,
täten aber zudem gut daran, uns von all dem Be"schwer"enden zu befreien, das uns die Energie raubt, uns zu entfalten und Freude zu empfinden.
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