Immer fein nach der Schablone . . .
Ada Christen (1839 – 1901)
Immer fein nach der Schablone,
Immer fein in dem Geleise!
Leg' zurecht Dir Schmerz und Wonne
Nach der hergebrachten Weise.
Und kann nicht in alle Formen
Dein vertracktes Wesen passen,
Widerstrebt es dir, mit Normen,
Altgewohnt, dich zu befassen,
Ei, so lasse dich auch stutzen,
Lasse dich ein wenig blenden;
Um die Form nicht zu beschmutzen,
Laß den Inhalt lieber schänden.
Lasse langsam Dich dressiren
Zu der Alltags-Kleingeld Phrase;
Lern' gleich Anderen brilliren
Mit der hohlsten Seifenblase.
Deinen Ruhm an allen Orten
Werden sie dann singen, sagen –
Aber was aus Dir geworden,
Darfst Du selbst Dich niemals fragen.
Immer fein nach der Schablone,
Immer fein in dem Geleise!
Leg' zurecht Dir Schmerz und Wonne
Nach der hergebrachten Weise.
Und kann nicht in alle Formen
Dein vertracktes Wesen passen,
Widerstrebt es dir, mit Normen,
Altgewohnt, dich zu befassen,
Ei, so lasse dich auch stutzen,
Lasse dich ein wenig blenden;
Um die Form nicht zu beschmutzen,
Laß den Inhalt lieber schänden.
Lasse langsam Dich dressiren
Zu der Alltags-Kleingeld Phrase;
Lern' gleich Anderen brilliren
Mit der hohlsten Seifenblase.
Deinen Ruhm an allen Orten
Werden sie dann singen, sagen –
Aber was aus Dir geworden,
Darfst Du selbst Dich niemals fragen.
Clarisse1 - 30. Mär, 15:02
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