Letzter Verzicht
von Karl Henckell (1864 – 1929)
Ich kann es nicht in Worten sagen,
Was mich im Innersten erfüllt:
Worte sind wie abgetragen
Bettlergewand, das einen Gott verhüllt.
Von meinem Gott kann ich nicht prahlen
Mit eitel Klanggeräusch und Ruhm,
Mit armem Sprachgemünz bezahlen
Den Zutritt in mein tiefstes Heiligtum.
Schweigend muß ich der Kraft vertrauen,
Die kündet jeder Atemzug,
Die aus dem Staub mit Adlerklauen
Mich zu des Lebens reinen Höhen trug.
Ich kann es nicht in Worten sagen,
Was mich im Innersten erfüllt:
Worte sind wie abgetragen
Bettlergewand, das einen Gott verhüllt.
Von meinem Gott kann ich nicht prahlen
Mit eitel Klanggeräusch und Ruhm,
Mit armem Sprachgemünz bezahlen
Den Zutritt in mein tiefstes Heiligtum.
Schweigend muß ich der Kraft vertrauen,
Die kündet jeder Atemzug,
Die aus dem Staub mit Adlerklauen
Mich zu des Lebens reinen Höhen trug.
Clarisse1 - 11. Apr, 11:07
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