Poetischer Wortschatz (Forts.)
( IV )
Parma
(Correggios Madonna della Scodella)
Des Himmels höchste Wölbung zu erfliegen
Ist deiner Engel Jubelsturm geglückt,
Und wieder liebtest du, dem Licht entrückt
In spielend süßer Dämmrung dich zu wiegen.
Auch der Gefühle Zwielicht, drin verschwiegen
Die Seele schwelgt, hat deinen Sinn entzückt;
So schufst du die Madonna reizgeschmückt,
Wert, daß die Himmel ihr zu Füßen liegen.
Noch ist sie irdisch ganz. Im Palmenwäldchen
Ruht sie behaglich an der schönsten Stelle,
Bei ihr das Götterkind, das sie geboren.
Die Schale füllt dem blonden Huldgestältchen
Ein Engel aus improvisierter Quelle,
Indes die Mutter lächelt traumverloren. – Aus:
Paul Heyse (1830 – 1914): Verse aus Italien.
Berlin: Hertz 1880.
"'Liebst du helle oder dunkle Tapeten? Für dieses freundliche Haus würde ich dir helle vorschlagen.'
'Natürlich helle.' Dabei sahen ihre Augen wie traumverloren um sich." – Aus: Maria Janitschek (1859 – 1927): Kreuzfahrer. Leipzig: Verlag Kreisende Ringe, Max Spohr 1897.
"'Mizzi', sagte der Vorsteher zu seiner Frau, die noch immer an ihn gedrückt dasaß und traumverloren mit Klamms Brief spielte, aus dem sie ein Schiffchen geformt hatte, erschrocken nahm es ihr K. jetzt fort. 'Mizzi, das Bein fängt mich wieder sehr zu schmerzen an, wir werden den Umschlag erneuern müssen.'" – Aus: Franz Kafka (1883 – 1924): Das Schloß. München 1926.
Clarisse1 - 13. Apr, 13:59
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