Montag, 12. Mai 2008

Am Pfingstmontag

von Max von Schenkendorf (1783 – 1817)

Der auf Taubenflügeln schwebend,
Als die Welt ihr Sein empfing,
Allbefruchtend, allbelebend
Ueber den Gewässern hing –

Liebend sinkst du jetzt hernieder
Auf die bräutlich schöne Flur;
Deinem Hauche schlagen wieder
Alle Pulse der Natur.

Wogend durch der Schöpfung Räume,
Warm durchdringend Stein und Erz,
Weckend alle Lebenskeime
Senkst du dich ins Menschenherz.

Walle, walle, Geist der Liebe,
Unaufhaltsam, froh und frei,
Daß ein jeder unsrer Triebe,
Strahlend, wie sein Urquell, sei.

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HELMUT ZEH

† 1. Juli 2005

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