Samstag, 21. Juni 2008

Kürzeste Nacht

von Hermann von Lingg (1820 – 1905)

Noch sprüht des längsten Tages warme Quelle
Lebendig fort, es wagen sich verstohlen
Die Träume nur und nur mit scheuen Sohlen
Die Stern' auf dieser Nacht saphirne Schwelle.

Kaum sank der Abend in die Dämmerwelle,
Da sucht ihn schon der Morgen einzuholen;
Kaum öffnen ihren Kelch die Nachtviolen,
Da hebt die Sonnenblume sich zur Helle.

In Furcht, daß sich schon hell die Berge schmücken,
Singt schöner jetzt aus taugenetzter Kehle
Die Nachtigall ihr klagendes Entzücken;

In Furcht, daß bald das süße Dunkel fehle,
Eilt Liebe, heißer Brust an Brust zu drücken,
Und tauscht im Kusse lechzend Seel' um Seele.

Trackback URL:
https://clarisse.twoday.net/stories/5005153/modTrackback

Helfen Sie mit!


Herzlich willkommen!


Hier geht's zum Log-in:

Sinniges


"Es gibt Worte, die nie gesagt werden dürfen, sonst sterben sie ..." – Kurt Tucholsky

Sofort lesen!


"Wer ein Buch zusammenstellt mit hilfreicher Weisheit, erdacht von anderen Köpfen, leistet der Menschheit einen größeren Dienst als der Verfasser eines Epos' der Verzweiflung." – Ella Wheeler Wilcox (1850 – 1919)

2017 in 4. Auflage erschienen:


... mehr

2010 erschienen:


Lektüreempfehlung

2018 in 3. Auflage erschienen:


... mehr

IN MEMORIAM


♫ ♪ ♫ ♪ ♫ ♪ ♫ ♪ ♫

HELMUT ZEH

† 1. Juli 2005

♫ ♪ ♫ ♪ ♫ ♪ ♫ ♪ ♫

Archiv


Juni 2008
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 
 
 4 
 8 
16
18
20
22
24
25
27
28
30
 
 
 
 
 
 
 

Haftungsausschluss


Ich übernehme keine Verantwortung und keine Haftung für die Inhalte der mit meiner Webseite verknüpften/verlinkten externen Webseiten.

Suche

 

Status


Online seit 6481 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 12. Nov, 12:53

Credits


Aphorismus
Aufgespießtes
Berlin
Bescheidenheit
Bücher
Dummheit
Eifersucht
Erste Saetze
Freundschaft
Frösche
Frühling
Galgenlieder
Geiz
Harz
Herbst
Katzen
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren