Und immer geiler der Holunder im Dunkelgrünen blüht
von Max Dauthendey (1867 – 1918)
Und immer geiler der Holunder im Dunkelgrünen blüht
Und in der Nacht wie ein Verführer blind sich müht.
Er hat sich in der schwülen Luft breitbrüstig aufgemacht.
Er lacht an allen Gartentüren, wie ein Brandstifter heimlich lacht,
Die Wurzel seinen Rumpf mit viel Geheimem gern ernährt,
Und um ihn rings die Luft toll von den tollsten Schwüren gährt.
Er hat schon manchen Schrei erstickt mit seiner Blüten Brunstgeruch,
Und hat oft zweien Leib an Leib ein Dach für Lust und Fluch gewährt,
Daß manche Hand nach Jahren noch ans Herz sich fährt.
Und immer geiler der Holunder im Dunkelgrünen blüht
Und in der Nacht wie ein Verführer blind sich müht.
Er hat sich in der schwülen Luft breitbrüstig aufgemacht.
Er lacht an allen Gartentüren, wie ein Brandstifter heimlich lacht,
Die Wurzel seinen Rumpf mit viel Geheimem gern ernährt,
Und um ihn rings die Luft toll von den tollsten Schwüren gährt.
Er hat schon manchen Schrei erstickt mit seiner Blüten Brunstgeruch,
Und hat oft zweien Leib an Leib ein Dach für Lust und Fluch gewährt,
Daß manche Hand nach Jahren noch ans Herz sich fährt.
Clarisse1 - 19. Jun, 18:09
0 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Trackback URL:
https://clarisse.twoday.net/stories/5005172/modTrackback