Weiser Vorsatz
von Luise Büchner (1821 – 1877)
Ich will nicht dein gedenken,
Sollst nicht mehr bei mir sein
In allem meinem Denken,
In meinem ganzen Sein.
Die Rose wird gepflücket
Vom Sturm, an einem Tag,
Den Felsen selbst zerstücket
Ein einz'ger Donnerschlag.
So will ich's auch erringen,
Dem Alles ist geweiht –
Schnell soll dies Herz erzwingen
Sich die Vergeßlichkeit!
Nicht, wie ja Alles müde
Zu Grabe endlich schwankt,
Nein, wie die Ros' verblühte,
Und wie der Felsen wankt.
So flieh mit einem Schlage
Du Leid, so herb gesinnt,
Dich tödt' an einem Tage,
Vernunft, der rauhe Wind!
Umsonst, umsonst ihr Mühen,
Es trotzt ihr jede Stund –
Nie wird des Herzens Glühen
Besiegt vom weisen Mund!
Ich will nicht dein gedenken,
Sollst nicht mehr bei mir sein
In allem meinem Denken,
In meinem ganzen Sein.
Die Rose wird gepflücket
Vom Sturm, an einem Tag,
Den Felsen selbst zerstücket
Ein einz'ger Donnerschlag.
So will ich's auch erringen,
Dem Alles ist geweiht –
Schnell soll dies Herz erzwingen
Sich die Vergeßlichkeit!
Nicht, wie ja Alles müde
Zu Grabe endlich schwankt,
Nein, wie die Ros' verblühte,
Und wie der Felsen wankt.
So flieh mit einem Schlage
Du Leid, so herb gesinnt,
Dich tödt' an einem Tage,
Vernunft, der rauhe Wind!
Umsonst, umsonst ihr Mühen,
Es trotzt ihr jede Stund –
Nie wird des Herzens Glühen
Besiegt vom weisen Mund!
Clarisse1 - 2. Jan, 11:53
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