Wort

Montag, 11. Dezember 2017

Entdeckt . . .


Welch hübsches Wort: verkuscheln – i.S.v. "gemütlich herrichten".

Freitag, 17. März 2017

Lehrgedicht

von Kurt Tucholsky (1890 – 1935)

Wenn du mal gar nicht weiter weißt,
dann sag: Mythos.
Wenn dir der Faden der Logik reißt,
dann sag: Logos.
Und hast du nichts in deiner Tasse,
dann erzähl was vom tiefen Geheimnis der Rasse.
So erreichst du, daß keiner, wie er auch giert,
dich je kontrolliert.

Willst du diskret die Leute angeilen,
dann sag: Eros.
Sehr viel Bildung verleiht deinen Zeilen:
Dionysos.
Aber am meisten tun dir bieten
die katholischen Requisiten.
Tu fromm – du brauchst es gar nicht zu sein.
Sie fallen drauf rein.

Machs wie die Literatur-Attachés:
nimm ein Diarium.
Die Hauptsache eines guten Essays
ist das Vokabularium.
Eros und Mythos hats immer gegeben,
doch noch nie so viele, die von ihnen leben . . .
So kommst du spielend – immer schmuse du nur! –
in die feinere deutsche Literatur.

Samstag, 3. Januar 2015

"Mensch, werde wesentlich!"


Der Spruch
von Ernst Stadler (1883 – 1914)

In einem alten Buche stieß ich auf ein Wort,
Das traf mich wie ein Schlag und brennt durch meine Tage fort:
Und wenn ich mich an trübe Lust vergebe,
Schein, Lug und Spiel zu mir anstatt des Wesens hebe,
Wenn ich gefällig mich mit raschem Sinn belüge,
Als wäre Dunkles klar, als wenn nicht Leben tausend wild verschlossne
Tore trüge,
Und Worte wiederspreche, deren Weite nie ich ausgefühlt,
Und Dinge fasse, deren Sein mich niemals aufgewühlt,
Wenn mich willkommner Traum mit Sammethänden streicht,
Und Tag und Wirklichkeit von mir entweicht,
Der Welt entfremdet, fremd dem tiefsten Ich,
Dann steht das Wort mir auf: Mensch, werde wesentlich!

Gefunden in: Akzente. Zeitschrift für Dichtung. Hrsg. von Walter Höllerer und Hans Bender. 1. Jahrgang 1954, S. 293.

Donnerstag, 18. Juli 2013

Der Wind wühlt in dem Lindenbaum

von Max Dauthendey (1867 – 1918)

Der Wind wühlt in dem Lindenbaum.
Der Wind, der meine Stirne kühlt,
Treibt Wolken durch den Abendraum.

Vom Tag klingt in ihm manches Wort,
Das noch in meinem Blute singt,
Und geht nicht mit dem Abend fort.

Lautatmend geht der Wind ums Haus,
Aufbrausend er im Dunkeln steht,
Doch löscht er nicht die Worte aus.

Freitag, 10. Dezember 2010

Das deutscheste Wort?

Das Wort Wenn ist das deutscheste aller deutschen Worte.Friedrich Hebbel (1813 – 1863)

Dienstag, 17. August 2010

Welch hübsche Wortschöpfung:


verzwirbeltwirbelt

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"Es gibt Worte, die nie gesagt werden dürfen, sonst sterben sie ..." – Kurt Tucholsky

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"Wer ein Buch zusammenstellt mit hilfreicher Weisheit, erdacht von anderen Köpfen, leistet der Menschheit einen größeren Dienst als der Verfasser eines Epos' der Verzweiflung." – Ella Wheeler Wilcox (1850 – 1919)

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IN MEMORIAM


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HELMUT ZEH

† 1. Juli 2005

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