Donnerstag, 21. Juni 2007

Die Schändliche

von Wilhelm Busch (1832 – 1908)

Sie ist ein reizendes Geschöpfchen,
Mit allen Wassern wohl gewaschen;
Sie kennt die süßen Sündentöpfchen
Und liebt es, häufig draus zu naschen.

Da bleibt den sittlich Hochgestellten
Nichts weiter übrig, als mit Freuden
Auf diese Schandperson zu schelten
Und sie mit Schmerzen zu beneiden.


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Man beobachte einmal, wie die anständigen Herren eine Frau grüßen, von der „man spricht“. In dem Gruß ist der abweisende Stolz der Gesellschaftsstütze mit der einverständlichen Kennerschaft des Markthelfers vereinigt. Für beides möchte man ihnen an die Gurgel fahren.Ich hörte einen angeheiterten deutschen Mann einem Mädchen, das in eine Seitengasse einbog, die humoristisch deklamierten Worte nachrufen: „Da geht sie hin, die Schanddirne!“ Es ist nicht anzunehmen, daß je ein Gesetz zustande kommt, welches erlaubt, deutsche Männer niederzuschießen, die mit einem einzigen Wort den vollständigen Beweis ihrer Unnützlichkeit auf Erden erbracht haben.Die bürgerliche Gesellschaft besteht aus zwei Arten von Männern, aus solchen, die sagen, irgendwo sei eine „Lasterhöhle“ ausgehoben worden, und solchen die bedauern, die Adresse zu spät erfahren zu haben. Die Einteilung hat den Vorzug, daß sie sich in einer und derselben Person vollzieht, weil nicht Gegensätze der Weltanschauung, sondern bloß Umstände und Rücksichten für die Wahl des Standpunktes maßgebend sind. Man würde aber fehlgehen, wenn man glauben wolle, daß die sittliche Entrüstung und die Begierde in übersichtlicher Weise nebeneinander gelagert sind; sie greifen vielmehr ineinander und sind unaufhörlich damit beschäftigt, ihre Kräfte gegenseitig zu steigern und ihr Objekt zu vergrößern. Karl Kraus (1874 – 1936)

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HELMUT ZEH

† 1. Juli 2005

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