von August Stramm (1874 – 1915)
Schreiten Streben
Leben sehnt
Schauern Stehen
Blicke suchen
Sterben wächst
Das Kommen
Schreit!
Tief
Stummen
Wir.
Clarisse1 - 26. Okt, 16:05
von Georg Heym (1887 – 1912)
Die Straße wird zu einem breiten Strich.
Die Häuser werden weiß wie eine Wand.
Die Sonne wird ein Mond. Und unbekannt,
Gleichgültig, fremd, ein jedes Angesicht.
Sie sehen aus wie Blätter von Papier,
Weiß, unbeschrieben. Aber hinten winkt.
Ein schlankes blaues Kleid, das fern versinkt
Und wieder auftaucht, und sich fern verliert.
Auf seinem Nacken sitzt die Eifersucht.
Ein altes Weib, gestiefelt. Einen Dorn
Bohrt in das Hirn sie ihm, und haut den Sporn
In ihres Reittiers weicher Flanken Bucht.
Clarisse1 - 26. Okt, 13:42
Erröten, Herzklopfen, ein schlechtes Gewissen – das kommt davon, wenn man nicht gesündigt hat.Karl Kraus (1874 – 1936)
Clarisse1 - 26. Okt, 11:33