Abends hinunter
von Christian Morgenstern (1871 – 1914)
Dunkle Laubengänge
empfangen mich und der milchig bleiche
Mond und das taubenweiche
Hochgebirg und verflogne Violenklänge
von dem Stadtpark drunten, wo bunt Gedränge
auf und ab wandelt, das immer gleiche. –
Ich aber, eh ich den Lärm und Schwarm erreiche,
wandle erst noch durch orphische Traubengehänge,
wandre hügelabwärts, gehalten stürmend,
unter Cedern, Platanen, durch Tulpenrabatten,
im Gemüt demiurgische Quadern türmend:
Baustoff, vom Sternodem der Nacht durchgeistert,
und gemarmort von den silbernen Schatten
deiner Liebe, die mich noch immer meistert.
Dunkle Laubengänge
empfangen mich und der milchig bleiche
Mond und das taubenweiche
Hochgebirg und verflogne Violenklänge
von dem Stadtpark drunten, wo bunt Gedränge
auf und ab wandelt, das immer gleiche. –
Ich aber, eh ich den Lärm und Schwarm erreiche,
wandle erst noch durch orphische Traubengehänge,
wandre hügelabwärts, gehalten stürmend,
unter Cedern, Platanen, durch Tulpenrabatten,
im Gemüt demiurgische Quadern türmend:
Baustoff, vom Sternodem der Nacht durchgeistert,
und gemarmort von den silbernen Schatten
deiner Liebe, die mich noch immer meistert.
Clarisse1 - 21. Nov, 13:24
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