"Begriffskuppelei"
von Fritz Mauthner (1849 – 1923)
[. . .] kein Beruf steht dem des tüchtigen Philosophen so nahe wie der eines Heirathsvermittlers oder Kupplers. Denn unsere ganze Arbeit, wenn wir philosophiren, ist nichts Anderes als ein Verkuppeln zweier Begriffe, die sich oft gar nicht freiwillig mit einander verbinden wollen. Auch die neuen Begriffe, welche die also verbundenen Eheleute mit einander zeugen, fehlen nicht, wobei dann – wie so oft in der Ehe – nicht die Gattten und nicht die Sprößlinge, sondern die Kuppler und die Hebeammen den sichersten Vortheil davontragen."
Aus: Fritz Mauthner: Xanthippe. Dresden und Leipzig: Verlag von Heinrich Minden 1884, S. 25.
[. . .] kein Beruf steht dem des tüchtigen Philosophen so nahe wie der eines Heirathsvermittlers oder Kupplers. Denn unsere ganze Arbeit, wenn wir philosophiren, ist nichts Anderes als ein Verkuppeln zweier Begriffe, die sich oft gar nicht freiwillig mit einander verbinden wollen. Auch die neuen Begriffe, welche die also verbundenen Eheleute mit einander zeugen, fehlen nicht, wobei dann – wie so oft in der Ehe – nicht die Gattten und nicht die Sprößlinge, sondern die Kuppler und die Hebeammen den sichersten Vortheil davontragen."
Aus: Fritz Mauthner: Xanthippe. Dresden und Leipzig: Verlag von Heinrich Minden 1884, S. 25.
Clarisse1 - 18. Aug, 11:12
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