Katzen
"[. . .] aber wir Katzen sind noch immer das freieste Geschlecht, weil wir uns bei all unsrer Geschicklichkeit so ungeschickt anzustellen wissen, daß der Mensch ganz aufgibt, uns zu erziehen."
"Hinze der Kater" in: Ludwig Tieck (1773 – 1853): Der gestiefelte Kater. In: Volksmärchen, hrsg. von Peter Leberecht [i.e. Ludwig Tieck]. Berlin 1797.
Clarisse1 - 30. Dez, 21:22
Zwei Kater lebten Tag und Nacht
In stetem Krieg und Streite;
Und war ein schwerer Kampf vollbracht;
Was war des Sieges Beute?
Mit blut'gen Köpfen schlichen sie,
Ermüdet sich von dannen
Und ruhten bis in aller Früh,
Sie neu den Zank begannen.
Der Haushund sah verdrießlich zu,
Ihn ärgerte ihr Lermen.
"So haltet denn doch einmal Ruh!
Was hilfts euch aufzuwärmen,
Tagtäglich euren alten Brei.
Erzählet mir die Sache;
Vielleicht schaff ich noch Rath herbei,
Daß ich's zu Ende mache."
Die Kater sannen Kreuz und Queer,
Warum sie so sich rauften;
Und sich einander hin und her,
Mit bösen Namen tauften.
Nachdenkend schlich das Pärchen fort,
Doch schon nach wenig Stunden,
Ward kämpfend an demselben Ort,
Vom Haushund es gefunden.
Aus: Karoline Stahl (1776 – 1837): Fabeln, Mährchen und Erzählungen für Kinder. 1818.
Clarisse1 - 21. Mai, 14:32
Die Katze ist das einzige vierbeinige Tier, das dem Menschen eingeredet hat, er müsse es erhalten, es brauche aber dafür nichts zu tun.Peter Panter [i. e. Kurt Tucholsky (1890 – 1935)]
Clarisse1 - 26. Feb, 17:33
von Maria Luise Weissmann (1899 – 1929)
Sie sind sehr kühl und biegsam, wenn sie schreiten,
Und ihre Leiber fließen sanft entlang.
Wenn sie die blumenhaften Füße breiten,
Schmiegt sich die Erde ihrem runden Gang.
Ihr Blick ist demuthaft und manchmal etwas irr.
Dann spinnen ihre Krallen fremde Fäden,
Aus Haar und Seide schmerzliches Gewirr,
Vor Kellerstufen und zerbrochnen Läden.
Im Abend sind sie groß und ganz entrückt,
Verzauberte auf nächtlich weißen Steinen,
In Schmerz und Wollust sehnsuchtskrank verzückt
Hörst du sie fern durch deine Nächte weinen.
Clarisse1 - 13. Feb, 16:39