Mamillaria Pusilla
von Maria Luise Weissmann (1899 – 1929)
Sie stehen fremd in einem reinen Rund,
Tief in sich eingehüllt wie in Gefieder.
Sie gehn in sanfter Wölbung auf und nieder,
Sie bergen Zärtlichkeit in ihrem Grund,
Der unergründlich ist: sie ragen nah
Und sind Entfernte, zauberisch bewehrt.
Dann plötzlich, so entfremdet abgekehrt,
Scheinen sie näher und vertrauter da,
Rufen sie eine sanft verwehte Gier
Nach Liebkosungen, darin sie erschlossen
Sich öffneten. Doch einem schönen Tier
Unfaßbar gleich in ihrer stummen Ruh
Stehen sie unbewegt und ungenossen
Und sie versagen sich so tief wie Du.
Sie stehen fremd in einem reinen Rund,
Tief in sich eingehüllt wie in Gefieder.
Sie gehn in sanfter Wölbung auf und nieder,
Sie bergen Zärtlichkeit in ihrem Grund,
Der unergründlich ist: sie ragen nah
Und sind Entfernte, zauberisch bewehrt.
Dann plötzlich, so entfremdet abgekehrt,
Scheinen sie näher und vertrauter da,
Rufen sie eine sanft verwehte Gier
Nach Liebkosungen, darin sie erschlossen
Sich öffneten. Doch einem schönen Tier
Unfaßbar gleich in ihrer stummen Ruh
Stehen sie unbewegt und ungenossen
Und sie versagen sich so tief wie Du.
Clarisse1 - 14. Feb, 23:06
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