Samstag, 12. Januar 2008

Was ist ein Philister?


»Der Philister negirt nicht nur andere Zustände, als der seinige ist, er will auch, daß alle übrigen Menschen auf seine Weise existiren sollen. Er geht zu Fuß und ist sein Lebenlang zu Fuß gegangen. Nun sieht er jemand in einem Wagen fahren. Was das für eine Narrheit ist, ruft er aus, zu fahren, sich dahin schleppen lassen von Pferden! Hat der Kerl nicht Beine! Wozu sind denn die Beine anders als zum Gehen? Wenn wir fahren sollten, würde uns Gott keine Beine gegeben haben! – Was ist es denn aber auch weiter! Wenn ich mich auf einen Stuhl setze und Räder unten anbringe und Pferde vorspanne, so kann ich auch fahren so gut wie jener. Das ist keine Kunst!
Man wird in philisterhaften Äußerungen immer finden, daß der Kerl immer zugleich seinen eignen Zustand ausspricht, indem er den fremden negirt, und daß er also den seinigen als allgemein sein sollend verlangt. Es ist der blindeste Egoismus, der von sich selbst nichts weiß, und nicht weiß, daß der der andern ebensoviel Recht hätte, den seinigen auszuschließen, als der seinige hat, den der andern.«
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Johann Wolfgang von Goethe im Gespräch mit Friedrich Wilhelm Riemer am 18. August 1807.

Die armen Worte . . .

von Rainer Maria Rilke (1875 – 1926)

Die armen Worte, die im Alltag darben,
die unscheinbaren Worte, lieb ich so.
Aus meinen Festen schenk ich ihnen Farben,
da lächeln sie und werden langsam froh.

Ihr Wesen, das sie bang in sich bezwangen,
erneut sich deutlich, daß es jeder sieht;
sie sind noch niemals im Gesang gegangen,
und schauernd schreiten sie in meinem Lied.

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HELMUT ZEH

† 1. Juli 2005

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