von Wilhelm Müller (1794 – 1827)
Wenn die Lieb' ist eifersüchtig, so bekömmt sie hundert Augen,
Doch es sind nicht zwei darunter, die grad' aus zu sehen taugen.
Clarisse1 - 25. Jan, 12:43
Ludwig Thoma (1867 – 1921)
Ohne bei den Rezensenten – –
Die mein wahres Wesen kennten
Und die mir verlieh'nen Gaben – –
Ohne angefragt zu haben,
Wagte ich es, ernst zu sein.
Wie ich nun die Hausaufgabe
Ihnen vorgewiesen habe,
Sprachen sie: "Das ist ein Thema
Nicht von Ihrem alten Schema,
Wo ist Ihr Erlaubnisschein?"
Ja, so hat Verlegenheiten,
Wer dem Wunsch der Obrigkeiten
Irgendwie zuwiderhandelt
Und die eignen Pfade wandelt,
Denn es muß mal Ordnung sein.
Clarisse1 - 25. Jan, 12:13
Es donnert, heult, brüllt, zischt, pfeift, braust, saust, summet, brummet, rumpelt, quäkt, ächzt, singt, rappelt, prasselt, knallt, rasselt, knistert, klappert, knurret, poltert, winselt, wimmert, rauscht, murmelt, kracht, gluckset, röcheln, klingelt, bläset, schnarcht, klatscht, lispeln, keuchen, es kocht, schreien, weinen, schluchzen, krächzen, stottern, lallen, girren, hauchen, klirren, blöken, wiehern, schnarren, scharren, sprudeln. Diese Wörter und noch andere, welche Töne ausdrücken, sind nicht bloße Zeichen, sondern eine Art von Bilderschrift für das Ohr.
Georg Christoph Lichtenberg (1742 – 1799)
Clarisse1 - 25. Jan, 09:46
Es gibt Menschen, deren ganze Tätigkeit darin besteht, immer Nein zu sagen. Es wäre nichts Kleines, immer recht Nein sagen zu können, aber wer weiter nichts kann, kann es gewiß nicht recht. Der Geschmack dieser Neganten ist eine tüchtige Schere, um die Extremitäten des Genies zu säubern; ihre Aufklärung eine große Lichtputze für die Flamme des Enthusiasmus; und ihre Vernunft ein gelindes Laxativ gegen unmäßige Lust und Liebe.Friedrich Schlegel (1772 – 1829)
Clarisse1 - 25. Jan, 09:21