Neujahrsseufzer eines Studenten
von Christian Friedrich Daniel Schubart (1739 – 1791)
O Himmel! höre mein Gebet,
Das aus der Seele zu dir fleht,
Und gib mir in der neuen Zeit
Jerusalems Beredsamkeit;
Die Sprachen aus dem Orient,
Wie sie ein Michaelis kennt;
Latein und Griechisch, weiter nicht,
Wie Heyne und Ernesti spricht;
Französisch, Englisch, Wälsch – nur so,
Wie Voltaire, Hume und Metastasio;
Mach mich zu einem Antiquar,
Wie einstens Winckelmann es war;
Zum Schönen gib mir ein Gesicht,
Wie Mengs und Füeßli, weiter nicht!
Der Weisheit populären Ton
Gib mir von Kant und Mendelssohn,
Geschichte nur so obenhin,
Wie Gatterer und Häberlin;
Geographie wie Büsching nur,
Und Hallers Kenntniß der Natur.
Musik begehr' ich nicht zuviel,
Nur Bachs und Lollis Saitenspiel;
Und Klopstocks ziemliches Genie
Zu einem bischen Poesie –
Und endlich – Hm! – zum Zeitvertreib
Wielands Musarion zum Weib!
O Himmel! höre mein Gebet,
Das aus der Seele zu dir fleht,
Und gib mir in der neuen Zeit
Jerusalems Beredsamkeit;
Die Sprachen aus dem Orient,
Wie sie ein Michaelis kennt;
Latein und Griechisch, weiter nicht,
Wie Heyne und Ernesti spricht;
Französisch, Englisch, Wälsch – nur so,
Wie Voltaire, Hume und Metastasio;
Mach mich zu einem Antiquar,
Wie einstens Winckelmann es war;
Zum Schönen gib mir ein Gesicht,
Wie Mengs und Füeßli, weiter nicht!
Der Weisheit populären Ton
Gib mir von Kant und Mendelssohn,
Geschichte nur so obenhin,
Wie Gatterer und Häberlin;
Geographie wie Büsching nur,
Und Hallers Kenntniß der Natur.
Musik begehr' ich nicht zuviel,
Nur Bachs und Lollis Saitenspiel;
Und Klopstocks ziemliches Genie
Zu einem bischen Poesie –
Und endlich – Hm! – zum Zeitvertreib
Wielands Musarion zum Weib!
Clarisse1 - 1. Jan, 15:48
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