Montag, 4. Februar 2008

Winterabend

von Gottfried Keller (1819 – 1890)

Schneebleich lag eine Leiche, und es trank
Bei ihr der Totenwächter unverdrossen,
Bis endlich ihm der Himmel aufgeschlossen
Und er berauscht zu ihr aufs Lager sank.

Von rotem Wein den Becher voll und blank
Bot er dem Toten; bald war übergossen
Das Grabgesicht und purpurn überflossen
Das Leichenhemd; so trieb er tollen Schwank.

Die trunkne rote Sonne übergießt
Im Sinken dieses schneeverhüllte Land,
Daß Rosenschein von allen Hügeln fließt;

Von Purpur trieft der Erde Grabgewand,
Doch die verblaßte Leichenlippe tut
Erstarrt sich nimmer auf der roten Flut.

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HELMUT ZEH

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